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Kapitalistischer Automat
Von Christian Gaca | April 2002

Um der Idee von Angebot und Nachfrage endlich wirklich gerecht werden zu können, hat sich die Coca Cola-Co. was Tolles ausgedacht. Wie 1999 durch einen Artikel der New York Times bekannt wurde, arbeitet die Forschungsabteilung an einem Getränkeautomaten, der automatisch den Preis für Drinks erhöhen kann, wenn es draußen wärmer wird. Hört sich schwer nach UBIK an.

Coca-Cola-Sprecher Rob Baskin bestätigte der New York Times, dass seit 1998 an einem solchen Automaten geforscht werde. Es sei aber noch kein solcher Automat in der Öffentlichkeit eingesetzt worden. Die Idee wurde öffentlich, nachdem Coke-Chairman M. Douglas Ivester in einem Interview mit dem brasilanischen Magazin "Veja" über die Idee geplaudert hatte.

Ivester meinte, es sei interessant, dass das Bedürfniss nach erfrischenden Drinks während Sportereignissen in der Sommerhitze höher sei als ohne Hitze. "Also ist es nur fair, dass die Getränke dann teurer sind", wurde Ivester zitiert. Der Automat würde diesen Prozess selbstständig vollziehen. Technisch ist dies problemlos möglich, ein Temperatursensor nebst Chip reichen aus. Trotzdem wollte Coca-Cola keine Details bekanntgeben.

Das Konzept des mitdenkenden Automaten mag für den Konsumenten unfair erscheinen, fußt aber nur auf gängigen Methoden der Wirtschaft. Fluggesellschaften, Computerindustrie und Fischhändler passen ihre Preise seit Jahren kurzfristig der Nachfrage an - warum also sollte Cola da außen vor bleiben. Kein Wunder also, dass die Coke-Forscher über weitere Neuerungen des Automaten-Sektors nachdenken. So könnten, spekulierte Baskin, einzelne Maschinen des Preis auch nach unten anpassen, wenn am Standort der Maschine wenig Fluktuation herscht. So ließe sich dann jedenfalls der Verkauf wieder etwas ankurbeln.

Quelle: New York Times

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