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Philip K. Dick und das Kino - alle Filme, die auf PKD-Werken basieren
Von Christian Gaca | wird beständig aktualisiert

Kein Zweifel, Philip K. Dicks Bücher hatten und haben durchaus großen Einfluss auf die Filmindustrie. Nicht nur sind einige seiner Geschichten direkt verfilmt worden - nein! In vielen berühmten Streifen sind Teile von PKD-Geschichten wiederzuerkennen, mal mehr, mal weniger offensichtlich vom Regisseur oder Drehbuchautor "ausgeliehen". Treffende Beispiele sind etwa The Matrix und 13th Floor.

Doch auch direkt sind Philip K. Dicks Stories auf die große Leinwand gebracht worden. Total Recall und Blade Runner waren beides Millionenprojekte, und zumindest letzerer fängt im Directors Cut Atmosphäre und Philosophie von Philip K. Dicks Werken ein. Und mit dem aktuellen Blockbustern Minority Report und Paycheck sind 2002 und 2003 wieder zwei Produktion nach PKD-Werken umgesetzt worden. Derzeit dreht der ehemalige Underground-Held Richard Linklater den Film zum Roman "A Scanner Darkly". Lee Tamahori (Die Another Day) bereitet gerade die Produktion seines Filmes NEXT vor, eine Umsetzung der PKD-Kurzgeschichte "The Golden Man".

Auch in den kommenden Jahren werden immer wieder PKD-Werke verfilmt werden. Warner Bros. hat die Filmrechte an "Time Out of Joint" gekauft. "Valis", "Radio Free Albemuth" und "Flow My Tears the Policeman Said" wurden bereits vor längerem von dem Produzenten John Alan Simon gesichert. Und auch die Rechte an "Ubik" sind vorläufig vergeben, wenn auch damit noch nicht endgültig. Und über die Filmrechte an vier weitere Kurzgeschichten ("King of the Elves", "The Short Happy Life of the Brown Oxford", "Adjustment Team") wird derzeit verhandelt.

Paycheck [2003] | DVD bei amazon.de
Asia-Action-Regisseur John Woo bringt die PKD-Geschichte "Paycheck" ins Kino. Der Plot: Elektrotechniker Jennings (Ben Affleck) willigt ein, dass ihm nach Beendigung seiner Arbeit die Erinnerung an eben jene Arbeit genommen wird. Als er nach dem Abschied erwacht, bekommt er allerdings statt des erhofften, dicken Gehaltsschecks nur einen kleinen Beutel mit scheinbar nutzlosen Gegenständen überreicht, wie von ihm selbst vor der Gedächtnislöschung gewünscht. Hmm, irgendwer spielt da falsch, nur wer? [ >>> FILMKRITIK]

Minority Report [2002] | Special Edition DVD bei amazon.de
Großmeister Steven Spielberg nimmt sich Großmeister Philip K. Dick vor - ein Erfolg verprechendes Millionen-Projekt oder Hollywood-Blödsinn? Nun ja, die Präkogs hätten es eigentlich voraussehen müssen, aber Spielberg hat wohl und wohlwissentlich den "Minority Report" noch schnell versteckt. Die Verfilmung der Dick'schen Kurzgeschichte gerät an so manchem Punkt leider zur völlig kantenlosen Hollywood-Seifenoper - immerhin auf hohem Style-Niveau und so manch angenehmer Überraschung. [ >>> FILMKRITIK]

Impostor [2001]
Spencer John Olham - gespielt von Gary Sinise - hat mehr als nur ein simples, lösbares Problem. Der Waffen-Ingenieur wird nämlich irrtümlich und dummerweise von seinen Bossen für eine wandelnde Bombe gehalten. Und noch dazu für ein Alien. Der Plot basiert auf der PKD-Story "Impostor", der Film ist wirklich sehr nett ausgestattet. In der Bewertung schließe ich mich allerdings gnadenlos den US-Kritiken an, die alles andere als berauschend sind ... "it has a plot twist that you can see all the way from mars" [Internet Movie Database].

Screamers [1996] | DVD bei amazon.de
Auf dem enfernten, vom Krieg gebeutelten Minen-Planten SIRIUS 6B haben Wissenschaftler die perfekte Waffe entworfen, sich selbst reproduzierende Killer-Androiden - die Screamers eben. Diese Kunstmenschen mogeln sich in Gruppen verbliebener Menschen, mit nur einem Ziel: alles verbliebene menschliche Leben im Jahr 2078 endlich vollständig auszurotten. Zweifelhafte Umsetzung von Dicks grandioser Kurzgeschichte "Second Variety" - schöne Bilder zwar, aber leider zu deutliche Lücken in der Handlung.

Confessions d'un Barjo [1992]
Dieser französische Film basiert auf dem 1959 veröffentlichten Roman "Confessions Of A Crap Artist" - einem gesellschaftskritischen Porträt der 50er Jahre in den Vereinigten Staaten. Der Film spielt zwar in Frankreich und nicht - wie im Buch - in den USA, gilt aber dennoch als sehr nahe und gelungene Umsetzung der Romanvorlage. Gute Schauspieler, schräge Bilder, sollte man sich unbedingt mal anschauen. Science Fiction sucht der geneigte Fan hier übrigens vergeblich - nur wieder ein Beweis, wie wandlungsfähig Dick als Schriftsteller sein konnte.

Total Recall [1990]
Muskelberg und Republikaner Arnold Schwarzenegger in seiner womöglich vergeistigsten Rolle als sympatischer Anti-Held Douglas Quaid. Total Recall basiert - wenn auch oft eher lose - auf der PKD-Kurzgeschichte "We Can Remember It For You Wholesale". Im Film sucht Doug Quaid nach einem spannenderen Leben, will endlich mal auf den Mars. Dort landet er auch - als Geheimagent auf einer Traumreise von Rekall Inc.; doch ob alles so ist wie es ist, weiß am Ende niemand genau. Lohnt sich!

Blade Runner [1982] | Limited DVD-Box bei amazon
Die bis dato beste cineastische Umsetzung eines PKD-Romans - nämlich die von "Do Androids Dream Of Electric Sheep?". Harrison Ford verkörpert den verwahrlosten Loser-Cop Rick Deckard hervorragend nah an der Romanvorlage von Dick. Und Regisseur Ridley Scott hat den Streifen in wunderschön düsteren Bildern inszeniert. Gerade der Directors Cut von Blade Runner wird dem Storytelling von Dick vortrefflich gerecht. Ein echter Sci-Fi-Klassiker, der die Künste zweier genialer Menschen zu einem großen Werk vereint!
 

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