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1973 folgt die fünfte Ehe - diesmal mit Tessa Busby. Aus dieser Verbindung geht sein Sohn Christopher hervor. Im Februar 1974 dann ändert sich alles. Dick hat eine Halluzination, eine Begegnung mit einem übernatürlichen Wesen, womöglich gar mit Gott. Dick sieht sich einer neuen Mission verschrieben - er schreibt eine Exegese und philosophiert in der Valis-Triologie (1981-1983) über die Problematik der Existenz Gottes. Am 2. März 1982 stirbt Philip Kindred Dick an Herzversagen - er wird nur 54 Jahre alt. Sein Tagebuch füllt zum Zeitpunkt seines Todes über 10.000 Seiten.

Nachlese: Seine eigener emotionaler und psychologischer Zustand sorgte stets für eine deutliche Färbung seiner Arbeit - über all die Jahre hinweg. Wenn man die Veränderung des Schreibstils Dicks von den 50er bis in die 80er Jahre hinein betrachtet, lässt sich mehr als deutlich das Straucheln eines kreativen Genies erkennen. Seine Versuche, das Universums und dessen Potenzial zu beschreiben, sind immer wieder Reisen in das mit den Jahren immer komplexer werdende Innere des Autors selbst. Seine Lieblingsschriftsteller, gab er in späten Jahren gerne an, seien Goethe, Tolstoij und Joyce. Ohnehin ist Dicks Begeisterung für deutsche Sprache deutlich erkennbar - in seinen englischen Originalen tauchen immer wieder deutsche Wörter und Zitate auf.

Obwohl Dick keinen gleichartigen Handlungshintergrund benutzt, hat man dennoch oft das Gefühl, dass er eigentlich an einem einzigen großen Werk schreibt. Dies liegt zum Teil an seinen häufig wieder auftauchenden Versatzstücken, in erster Linie jedoch an den Innenweltstrukturen der einzelnen Texte. Immer wieder schildert Dick ausweglos verstrickte Charaktere in ihrem Kampf um die eigene Identität, um das Erkennen der wahren Struktur ihrer manipulierten Umwelt. Dicks Universum steckt voller Fallgruben und substantieller Bedrohungen - und diesem Universum müssen Dicks Protagonisten, meistens unscheinbare Leute, kleine Angestellte, Vertreter, Verkäufer, gegenübertreten.

Bis heute sind über dreißig Romane und über einhundertzwanzig Kurzgeschichten veröffentlicht worden - und dabei hat der Autor über die Jahre hinweg eine beispiellose Kontinuität und Qualität bewahrt. Der einzige Grund für manch schlechte Geschichte ist das wenige Geld, das Dick mit dem Schreiben zeitweise verdiente. So hat Dick manchmal Abstriche bei der Qualität zugelassen. Ein Buch, von dem Dick stets behauptete, er habe es nur geschrieben, um nicht zu verhungern, ist "Dr. Futurity". Bleibt zu hoffen, dass das Werk von Philip K. Dick stets die Würdigung erfährt, die es verdient hat. Diese Website soll einen kleinen Teil dazu beitragen.                                                                    «« zurück | HOME »»
 

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